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Am Anfang unserer Workshopreihe mit der Hanns-Seidel-Stiftung wurde noch eifrig hinterfragt, was der Titel „Ist die Ökonomisierung der Bildung ökonomisch?“ eigentlich soll. Der eine oder andere hielt ihn für unlogisch oder stilistisch nicht schön. Ich denke, diese Kritik (u.a. von Prof. Kluge) können wir ganz gut verkraften; nach zwei Veranstaltungen hat sich die Namensgebung bereits als guter Diskussionsanker bewährt. Jetzt steht mit dem Thema „Universität“ der dritte und letzte Workshop unserer Reihe ins Haus. Passend zum „Finale“ werden mit Dr. Ludwig Spaenle (Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus), Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Herrmann (Präsident der Technischen Universität München) und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jürgen Mittelstraß (Zentrum für Philosophie und Wissenschaftstheorie, Universität Konstanz) besonders vielversprechende Gäste erwartet. Über den inhaltlichen Schwerpunkt des Abends lässt sich viel spekulieren; ich bin mir allerdings sicher, dass die Bologna-Reform einen großen Bestandteil einnehmen wird. Evtl. ist auch das „neue“ Menschenbild ein Diskussionspunkt, denn hier treffen mit den Professoren Herrmann und Mittelstraß sehr konträre Meinungen aufeinander. Wer sich für die Veranstaltung interessiert, kann sich wie gewohnt gern an mich wenden.
Der erste Themenabend zum Kindergarten ist vorüber, der zweite folgt sogleich: Am 10. November 2008 werden wir zusammen mit Josef Erhard, Amtschef im Bayerischen Ministerium für Unterricht und Kultus, Prof. Dr. Bernd Zymek, Erziehungswissenschaftler der Universität Münster, und Prof. Dr. Ludger Wößmann, Bildungsökonom an der LMU über die Ökonomisierungstendenzen an der Schule diskutieren. Zu erwarten ist, dass v.a. das G8 und die damit verbundenen Probleme bei der Implementation großen Raum einnehmen werden. Weitere Diskussionsanker können sein: der Stellenwert von Projektarbeit in der Schule, die Verlängerung der Primarstufe oder das mangelnde Feedback in der Lehrerausbildung. Ihr seht: Es gibt viel zu (be)sprechen!
Die Veranstaltung findet wieder bei der Hanns-Seidel-Stiftung in München statt. Wer mehr darüber wissen will, kann sich bei Frank den Flyer ansehen oder mich bei Interesse einfach ansprechen.
Am vergangenen Montag fand die erste Runde unserer Workshopreihe zum Thema „Ist die Ökonomisierung der Bildung ökonomisch?“ statt. In den „heiligen Hallen“ der Hanns-Seidel-Stiftung wurde – mehr oder weniger eifrig – über den Kindergarten oder, wie uns Dr. Bernhard Nagel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik schnell aufklärte, über frühkindliche (bzw. außerschulische) Bildung diskutiert. Aus meiner Sicht waren weniger die etwas „weichgespülten“ Diskussionen hilfreich – keiner der Vertreter war so streitbar wie erhofft, sondern vielmehr die Impulsreferate der einzelnen „Positionen“. Dies lag vielleicht auch daran, dass sich die Diskussionsrunde später schnell zu einer Podiumsdiskussion entwickelte, was einer gewissen Frontallogik folgt (wovon ich kein Fan bin).
So stellte MdL Joachim Unterländer die Anwendbarkeit ökonomischer Begriffe im sozialen Kontext in Frage und entwarf 10 Thesen, wie man Bildungseinrichtungen nicht primär ökonomisch versteht bzw. diese zukunftsfähig macht. Die Thesen erstreckten sich von den Rahmenbedingungen bis hin zum Individuum und Hauptbeteiligten von frühkindlicher Bildung, dem Kind. Auch wenn die Anwesenden im Folgenden weniger über die Rahmenbedingungen sprechen wollten, fand ich die Einsicht gut, dass es für Staat und Gesellschaft wirtschaftlicher sei, Kinder zu fördern. Ja! Investitionen in Bildung machte schließlich auch Prof. Dr. Jürgen Kluge zum Thema. Sein Motto: Früh investieren, statt spät zu optimieren. Nach Ansicht Kluges sorgte erst ein Auf-die-Agenda-setzen der Wirtschaft dafür, dass auch Politik inzwischen über Bildung nachdenkt. Erschreckend: Unterländer stimmte zu! Generell glaubte Kluge durchaus daran, dass sich ökonomische Prinzipien auf den Bildungssektor übertragen lassen. Nur müsste im Einzelfall abgewogen werden und Augenmaß wäre gefragt. Dieser Gedanke beinhaltete auch, dass neben ganzen Organisationskonzepten auch Qualitätskonzepte übertragbar sind. Unternehmen hätten schließlich immer eine homogene Qualität im Sinn. Welcher Automobilhersteller könnte es sich erlauben, unterschiedlich gute Autos zu bauen? Allerdings ging es ihm beim Thema Bildung nicht darum, die Starken zu stärken. Investiert werden müsste vielmehr in diejenigen, die – aus unterschiedlichen Gründen – benachteiligt wären. Schließlich sollte es in der Bildung darum gehen, das Maximum des Potenzials aus jedem herauszuholen. „Gerade werden Talente verschleudert,“ so Kluge. Es sei Weitblick gefragt. Denn Kinder sind seiner Ansicht nach „kleine Lernmaschinen“ und wollen sich früh entwickeln. Man muss ihnen nur die Chance dazu geben.
Der erste Teil unseres Workshops ist vorbei. Wer sich für die Inhalte interessiert, kann die Ergebnisse nun im Dillingen-Blog abrufen.
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