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Bei der Beschäftigung mit dem Thema Corporate Volunteering bin ich heute zum wiederholten Mal auf das Portal Unternehmen: Partner der Jugend gestoßen. Dies allein ist schon Anlass genug für meinen heutigen Post, denn auf der Website findet man wirklich zahlreiche Anknüpfungspunkte rund um Corporate Citizenship, Corporate Volunteering und Co. So halte ich z.B. das Papier zur Bedeutung der CSR-Diskussion für Nachhaltigkeit für kurzweilig und spannend. Darüber hinaus finden sich unter Downloads einige Arbeitspapiere, die sich mit den Vor- und Nachteilen des bürgerschaftlichen Engagements von Unternehmen auseinandersetzen. Obwohl die meisten Dokumente schon etwas älter sind, sprechen sie nach wie vor die Kernfragen des freiwilligen unternehmerischen Engagements an. Besonders hervorheben möchte ich aber den Beitrag von Gabriele Bartsch, die sich im Zusammenhang mit Corporate Volunteering dem Lernen in fremden Lebenswelten widmet. An dem Beitrag wird gut deutlich, dass ein bisher eher betriebswirtschaftlich betrachtetes Feld ebenso viele Anker für eine (lern- und organisations-)psychologische Sicht bietet. Das wiederum begründet, warum ich mich im Rahmen meiner Tätigkeit in der Medienpädagogik mit diesem spannenden und bisher wenig erforschten Zusammenspiel von Ökonomie und Bildung auseinander setze.
Ja, auch ich habe es unlängst erfahren. Buzzwords, zu Deutsch Schlagwörter, üben ihren ganz eigenen Reiz aus. Sie sind sogar so mächtig, dass sie Entscheidungen von Studierenden immens beeinflussen. Nehmen wir an, es ist Uni und Zeit, sich für Seminare anzumelden. Man hat die Qual der Wahl: Veranstaltungen im Überfluss, mehr oder weniger zumindest, keine oder kaum Orientierung, welche Inhalte spannend sind oder welche Dozenten gute Lehre machen. Da kommen die Schlagwörter ins Spiel. Die Qual der Wahl leicht gemacht. Oh, PR, toll! Da will ich rein. Ich hoffe, dass wenigstens ein paar Studenten wegen den Inhalten, der Kooperation mit einem externen Partner (wer das ist, wird noch nicht verraten ;-)) und vielleicht auch wegen mir in mein Seminar kommen. Ich bleibe zuversichtlich. Liebe Seminarteilnehmer: Wenn Ihr das lest, belehrt mich gern eines besseren!
Wenn man selbst viel mit (Wirtschafts-)Projekten in der Schule zu tun hat, liegt es in der Natur der Sache, dass man auf Kurz oder Lang für diese Themen empfänglicher wird. Heute habe ich bspw. einen spannenden Artikel zur Initiative Jugend denkt Zukunft entdeckt. Mir gefällt die hinter dem Projekt stehende Idee, dass sog. Patenunternehmen für eine Woche in die Schule kommen und zu ganz bestimmten Themen auf Augenhöhe mit den Schülern diskutieren. Für ihr gesellschaftliches Engagement investieren Unternehmen nach Angaben des Schul-Spiegel 6.000 Euro in die Organisation bzw. stellen Mitarbeiter und Räume zur Verfügung. Ein wenig schade ist, dass die Projektpartner „ein Thema vor[geben], mit dem sich die Schüler fünf Tage lang beschäftigen sollen“ (ebd.). Im Artikel wird etwa eine Berliner Schule genannt, die sich über Frauen in IT-Berufen Gedanken gemacht hat. Bei diesem Beispiel muss ich gleich an einen politisch-motivierten Schnellschuss denken, da gerade die Naturwissenschaften (auf Kosten anderer Fächer) derzeit omnipräsent sind (siehe Jahr der Mathematik). Laut Projekt-Website gibt es aber ein ganzes Spektrum an Themen, die mit den Schülern besprochen werden können: von Ernährung, Gesundheit und Lebenstil über Medien und Kommunikation bis hin zur Zukunft der Arbeitswelt. Somit sollte für jeden etwas dabei sein – für die Schule und für interessierte Unternehmen.
Eine Möglichkeit, im Unternehmenskontext Selbstkompetenz bzw. methodische und soziale Kompetenzen zu erlernen, stellt nach Pinter (2008) Corporate Volunteering (CV) dar. Klassische Seminare schulten an der Stelle schließlich nur „begrenzt“ (ebd., S. 198). Folglich funktioniert CV v.a. dann gut, wenn sich Mitarbeiter zunächst frei von ökonomischem Kalkül für gesellschaftliche Belange einsetzen dürfen. Das „moderne“ Ehrenamt dient noch besser als Instrument der strategischen Personalentwicklung, wenn der individuelle Einsatzwille von der Führungsebene eines Unternehmens explizit befürwortet und schließlich von engagierten Personen vor Ort umgesetzt wird. „Den wesentlichen Unterschied zu anderen Möglichkeiten des gesellschaftlichen Engagements im Rahmen von CSR macht dabei der persönliche Zugang der Mitarbeiter eines Unternehmens zur Gesellschaft aus.“ (ebd., S. 207) Der direkte Kontakt sensibilisiere für die Anliegen der jeweils anderen Seite und könne die Basis für ein besseres Verständnis/eine wertvolle Zusammenarbeit von Unternehmen und Gesellschaft sein. Wenn das Herstellen der viel beschworenen Win-Win-Situation gelingt, geht CV tatsächlich weit über das PR-Motto „Tu Gutes und rede darüber“ (Zedtwitz-Arnim 1961) hinaus.
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