Mit dem Wechsel nach München hat Gabi einige Neuerungen im Doktorandenkolloquium eingeführt. Dazu gehört, dass wir fortan eine Woche vor der Präsentation unseres Arbeitsstandes ein Papier zum Status quo zunächst an Gabi verschicken und dies später bei Mahara allen Doktoranden zur Verfügung stellen. Das Papier soll alle Beteiligten auf die Präsentationen vorbereiten und auf das vergangene Semester zurückblicken. Wenn mehrere Arbeiten parallel laufen, ist es nämlich mitunter gar nicht so einfach, den Überblick über Inhalte und aktuelle Fragestellungen/Probleme der anderen Doktoranden zu behalten. Neben dem Rückblick soll das Papier aufgreifen, wo wir gerade stehen und wo wir die Hilfe der am Doktorandenkolloquium Beteiligten (Gabi, Alex, restliche Doktoranden, ggf. Gäste) brauchen. Während diese Ausführungen eher vorbereitenden Charakter haben, zielt die Reflexion im Anschluss der Präsentation darauf ab, die aus dem Kolloquium gewonnenen Erkenntnisse zu verschriftlichen und konkrete Folgerungen im Nachgang an den Präsenztermin auf etwa einer Seite zu formulieren.

Mit ein paar Tagen Abstand muss ich wirklich sagen, dass sich die Neuerungen gegenüber den letzten Jahren des Kolloquiums gelohnt haben: Natürlich hat man sich auch sonst Gedanken darüber gemacht, welche Inhalte man präsentiert und welche Schlüsse man aus den Anregungen der Anderen zieht. Dieses Mal hatte ich aber den Eindruck, dass alle Beteiligten sehr gut auf den jeweiligen Arbeitsstand vorbereitet waren und wir uns auf diese Weise schnell mit den Herausforderungen der einzelnen Arbeiten beschäftigen konnten. Teils haben wir uns sogar schon vor dem eigentlichen Kolloquium über die offenen Fragen ausgetauscht, sodass gleich mehrfach Feedback in die Arbeit einfließen konnte. Beides hat mich extrem positiv überrascht!

Ich war nun eine der ersten, die die Neuerungen umzusetzen hatte, und ich habe mich entschieden, bei der Formulierung des Arbeitsstandes, bei der Präsentation und entsprechend auch bei der Reflexion die Gliederung meiner Dissertation in den Vordergrund zu stellen: Obwohl der Fall schon eine Weile klar ist (business@school), der Titel der Arbeit im Prinzip steht (Lernen durch Kooperation) und auch die wesentlichen theoretischen Blöcke bereits vor längerer Zeit eingegrenzt wurden (Kompetenzentwicklung, Schulentwicklung, Personalentwicklung), gibt es doch bis zum Schluss einige Fragen zum Aufbau der Arbeit, zur Zuordnung von spezifischen Teilbereichen/-themen und zur Argumentationskette zu klären. Zur Gliederung habe ich daher jeweils kurz ausgeführt, was sich hinter den einzelnen Überschriften theoretisch wie empirisch verbirgt, jeweils offene Punkte genannt und wir haben dann gemeinsam nach passablen Lösungen gesucht (und im Normalfall auch welche gefunden :-)). Genauso gut kam es vor, dass die anderen Doktoranden etc. Verbesserungsvorschläge anhand meines Vorab-Papiers hatten, die ich meist gern aufgenommen und, falls nicht, nochmals die wichtigsten Gründe, die dagegen sprachen, genannt habe (was einen darin schult, den Ansatz seiner Arbeit zu „verteidigen“). Auch wurde mir nochmals klar, dass man sich beim Schreiben stets das Ziel der Arbeit bewusst machen muss. Auf diese Weise fällt es einem weitaus leichter, relevante Inhalte von nicht so relevanten Themen zu unterscheiden und sie entsprechend in der Arbeit zu berücksichtigen (oder eben nicht).

Die wichtigsten Learnings aus dem Kolloquium vom Freitag, die ich schließlich auch in der Reflexion festgehalten habe, lassen sich daher vor allem in den relevanten Inhalten und in der Schärfung des roten Fadens festmachen. Allerdings habe ich auch festgehalten, dass ich mir ab sofort mehr Zeit für das Schreiben freischaufeln muss. Insofern kann gut sein, dass ich in den nächsten Wochen und Monaten nicht so regelmäßig im Blog von mir hören lasse. Ich hoffe, Ihr könnt das nachvollziehen und bleibt mir trotzdem treu ;-)