In Vorbereitung auf mein gleichnamiges Seminar im Sommersemester lese ich gerade einige Artikel zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR), Corporate Citizenship, Corporate Dings und Bums. Auf mich trifft dabei das übliche Phänomen zu: Je mehr ich mich informiere, desto weniger durchblicke ich den Dschungel mannigfaltiger Definitionen und unterschiedlicher Ansätze. Letzteres hat viel mit der Herkunft der Ergebnisse zu tun: Während sich betriebswirtschaftlich orientierte Studien zu CSR zumeist mit dem Return-on-Investment beschäftigen, untersuchen politikwissenschaftliche Studien v.a. den Nutzen unternehmerischen Engagements für die Gesellschaft. Corporate Volunteering kommt selten, aber doch mit zunehmender Tendenz zur Sprache, wenn es um wirtschaftspädagogische Inhalte geht (Stichwort: Personalentwicklung). Ein gemeinsamer Nenner aller Ansätze findet sich ohne Zweifel darin, dass sich Unternehmen als „guter Bürger“ für ökologische, ökonomische und soziale Zwecke einsetzen sollten (siehe „Drei-Säulen-Modell„). Nicht zuletzt deshalb schwappt seit den 1990er Jahren die CSR-Welle aus den USA zu uns herüber. Schwalbach und Schwerk (2008) verweisen etwa auf eine McKinsey-Studie, der zufolge 84 Prozent der 4238 befragten CEOs aus 116 Ländern der Meinung sind, „Unternehmen sollten eine Balance zwischen ihrer Verantwortung gegenüber den Shareholdern und der Gesellschaft herstellen“ (ebd., S. 1). Eine überraschend hohe Quote, wie ich finde. Unklar ist für mich weiterhin, inwieweit das unternehmerische Engagement nachhaltig ist oder, anders formuliert, es Unternehmen allein um Ablenkungsmanöver von schlechtem Image etc. geht. Ich hoffe, dass ich spätestens durch unsere kleinen Studien im Seminar etwas schlauer werde…
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5 Kommentare
Comments feed for this article
27. Februar 2008 um 10:08
Roni
Sandra, ich hab dir ne interessante Studie zur Verbindung von politischer Bildung in und mit Unternehmen. Es geht im Prinzip darum, dass die Unternehmen teilweise nicht die richtigen Personen sind, bestimmte Dinge zu vermitteln, weil sie in Ihrer Position als Unternehmen eingeschränkt sind, sie aber dennoch politisch Handeln. Deswegen soll eine Brücke geschlagen werden zwischen Politischer Bildung und den Unternehmen.
Rudolf/Zeller-Rudolf: Politische Bildung – gefragte Dienstleisterin für Bürger und Unternehmen. Bertelsmann 2004. S. 17-248.
Nur, fals du noch nicht genug verwirrt bist….
27. Februar 2008 um 13:43
Sandra Hofhues
Liebe Roni,
vielen Dank für den Tipp! Habe mir das Buch gleich in der Bib bestellt; interessant erscheint mir die Perspektive auf Unternehmen – mal gucken, was genau für Potenziale für die Zusammenarbeit gesehen werden ;-)
Viele Grüße,
Sandra
9. April 2008 um 11:02
Die Macht der “Buzzwords” « Sandra in the Sky
[…] machen. Da kommen die Schlagwörter ins Spiel. Die Qual der Wahl leicht gemacht. Oh, PR, toll! Da will ich rein. Ich hoffe, dass wenigstens ein paar Studenten wegen den Inhalten, der Kooperation mit einem […]
22. April 2008 um 16:21
Kerstin Plehwe
Inwieweit Unternehmen wirklich nachhaltig agieren, lässt sich wohl nur im Verlauf der Zeit wirklich feststellen. Wenn Firmen wie Nokia auf ihrer Homepage von ihrer besonderen sozialen Verantwortung sprechen und dann ein ganzes Werk schließen, zeigt sich aber schnell, dass da nur der Versuch unternommen wurde, mit ein paar Buzzwords auf den CSR-Trend aufzuspringen.
So gesehen gibt es natürlich viele halbherzige Versuche, CSR als PR-Stunt auszuschlachten und eventuell sogar von Negativem abzulenken. Trotzdem muss man aber festhalten, dass Unternehmen ein Teil der Gesellschaft sind und somit auch an deren Maßstäben gemessen werden müssen – also auch an ihrem sozialen Einsatz.
Darf ich an dieser Stelle noch so unbescheiden sein und auf mein eigenes Buch zum Thema verweisen?
Das Pinocchio-Paradox – Warum Glaubwürdigkeit zu wirtschaftlichem Erfolg führt.
http://blog.kerstinplehwe.de/das-pinocchio-paradox
Würde mich freuen, wenn das die Verwirrung vielleicht etwas lösen könnte.
Viele Grüße,
Kerstin.
22. April 2008 um 18:25
Sandra Hofhues
Liebe Kerstin,
ja, das sprichst Du aus meiner Sicht zwei wahre Punkte an:
(1) sollten Unternehmens- und CSR-Strategie idealerweise Hand in Hand gehen, damit das gesellschaftliche Engagement auch ggü. Stakeholdern glaubwürdig ist (eine Forderung, die ohne Zweifel ebenso für gut gemachte, „nachhaltige“ PR gilt). Dass Unternehmen (2) Teil der Gesellschaft sind und sich deshalb in diese einbringen müssen, ist auch unbestritten. Allerdings – und an dem Punkt sehe ich die Gefahr, dass CSR zu PR verkommt – sollte das Engagement nicht zum Selbstzweck werden (trotz CSR als „Business Case“). Immer wieder habe ich den Eindruck, dass Unternehmen ihren Einsatz zum Wohl der Gesellschaft instrumentalisieren und weniger den guten Zweck, sondern die (erhoffte) mediale Wirkung in den Vordergrund stellen. Und das schadet wiederum der Glaubwürdigkeit ;-)
Viele Grüße,
Sandra
PS: Danke auch für den Literaturtipp – bin gespannt, ab wann das Buch in unserer Uni-Bibliothek erhältlich ist ;-)